Happyland 101

Im Happyland ist Rassismus kein Problem mehr. Du hast das Privileg/die Freiheit dich nicht mit Rassismus auseinandersetzen zu müssen, denn du bist nicht betroffen und so geht es auch allen anderen in der Schweiz. Diskriminierung ist Geschichte und das «R-Wort» auch. Ein Rassist kannst du ja garn nicht sein, du bist ja kein Nazi. Vielleicht bezeichnest du dich als Nicht-rassistisch, aber nicht als Antirassist, dafür müsstest du ja den komfort des Happylands verlassen. Du kennst nur dein Erleben und es ist nun mal ganz gemütlich, sich nicht zu fragen ob Happyland für alle so happy ist.

Ist das deine Einstellung bist du wahrscheinlich weiss und lebst im sogenannten Happyland. Happyland ist natürlich kein richtiger Ort, mehr eine Einstellung. Es ist eine kleine geschütze Blase in der du gemütlich durch das Leben gehen kannst. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bist du als Weisse*r seit Anfang an Bewohner*in von Happyland. In Happyland wird Rassismus nicht erkannt, tabuisiert und dadurch externalisiert, so dass Menschen sich nicht mehr damit befassen können. Im Happyland werden Privilegien ausgelebt auf Kosten Anderer: BIPoC. Happylander*innen leben ihre rassistischen Tendenzen oft mit kompletter Unbewusstheit aus, und sind brutal in ihrer Ignoranz und erkennen den Schaden nicht an. Vielleicht offen für Diskurs, jedoch niemals für Kritik.

Um das Happyland zu verlassen musst du immer dran bleiben und du wirst auch Fehler machen. Als Happylander*in Happyland zu verlassen ist ein Zeitaufwendiger und notwendiger Prozess, aber heute ist ein guter Tag um loszulegen.