Betroffenheit

BIPoC wachsen mit Rassismus auf. Es ist ein Privileg erst mit der Zeit zu lernen was Rassismus ist. BIPoC behalten ihre Erfahrungen oft für sich selbst, aus Angst ignoriert, kritisiert, verletzt zu werden.  Zusammenkommen mit anderen BIPoC, sich austauschen und voneinander lernen ist sehr wichtig und hilft BIPoC ihre Stimme zu finden und sich von der "Opferrolle" zu lösen. Du bist nicht allein und du bist nicht das Problem.

Mit Weissen Menschen über Rassismus zu reden ist oft schwierig, aber notwendig. Als BIPoC ist es nicht deine Aufgabe Weissen Menschen Rassismus zu erklären. Notwendig ist es aber auf rassistische Strukturen hinzuweisen, die Angst verneint zu werden zu überwinden und Menschen zu animieren sich selbst zu informieren. In unseren Empfehlungen findet ihr Ressourcen, die helfen können auf rassistisches Verhalten aufmerksam zu machen.  BIPoC sind schon erschöpft von alltäglichem Rassismus und sollten sich nie gezwungen fühlen, ihre verbleibende Energie dazu zu verwenden, Rassismuslexikon zu spielen. 

«Du bisch viu z empfindlech/z sensibu!» diesen Satz hast du wahrscheinlich schon viel gehört, wenn du versucht hast, mit Weissen Menschen über deine Rassismus-Erfahrungen zu sprechen. Durch dieses Ausweichen/Wegschieben des Themas ist es für viele BIPoC schwierig und persönlich, über Rassismus zu sprechen. Solch ignorante Entgegnungen können oft zur Folge haben, dass du es gar nicht mehr versuchen willst, mit Weissen oder rassistischen Menschen über Rassismus zu sprechen. Diese Reaktionen sind typische Formen von "White Fragility" oder "White Guilt". Weisse Menschen erfahren Rassismus nicht am eigenen Leib, eine Antirassistische Gesellschaft aufzubauen funktioniert aber  nur mit ihnen. Rassismus geht uns alle an, wir alle müssen etwas dagegen unternehmen. Rassismus kann nur bekämpft werden, wenn Weisse Menschen einsehen, dass Rassismus kein BIPoC-Problem ist, sondern das Problem von uns allen.